Maßnahmen für alternsgerechte Führungsarbeit

Mitarbeiter*innengespräch

Das Mitarbeiter*innengespräch ist ein strukturiertes Gespräch und findet in vertraulichem Rahmen statt. Es geht  um Arbeitsaufgaben und deren Erfüllung, Zusammenarbeit und Entwicklungsperspektiven. Sowohl Vorgesetzte als auch die Mitarbeiter*in  bereiten sich anhand von Leitfäden darauf vor. Es ist ein Feedbackgespräch, in dem es um Zielerreichung, aber auch um neue Zielvereinbarung geht. Auch wird eine etwaige Unterstützung und persönliche Entwicklung, eine Laufbahnplanung, besprochen.

Teambesprechungen

Teambesprechungen leben von ihrer Struktur. Zu einer guten Struktur tragen regelmäßige und verlässliche Terminisierungen bei (z. B. montags von 7.30 bis 8.00 Uhr oder 14-tägig am Freitag von 12 bis 13 Uhr). Die Länge der Teambesprechungen sollte ca. eine Stunde nicht überschreiten. Teambesprechungen sollten straff moderiert werden, der Ablauf sollte von vornherein klar sein und Ergebnisse sollten kurz und für alle einsehbar dokumentiert werden. Wenn regelmäßig Teambesprechungen stattfinden, wo über offene Fragen zur Arbeit gesprochen wird und Sie wichtige Informationen gleich an alle Mitarbeiter*innen und weitergeben, und Mitarbeiter*innen jeden Alters zu Wort kommen lassen. So  haben Sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zu einer guten Unternehmenskultur geleistet.

Impulse und Struktur

Impulse für Teambesprechungen müssen die laufende Arbeit von Teams inhaltlich und motivierend unterstützen. Solche Impulse müssen kurz sein und dürfen den Rahmen von Teambesprechungen nicht sprengen. Bei Impulsen kann es sich um Kurzinformationen der Teamleitung wie z. B. über neue Entwicklungen oder neue Zielsetzungen handeln. Impulse entstehen auch durch gegenseitige Kurzinformationen der Teammitglieder zu ihren Zielen oder Projekten.

Anerkennender Erfahrungsaustausch

Bei einem anerkennenden Erfahrungsaustausch geht es darum, dass zwei Menschen einen Dialog führen, bei dem jeweils eine bzw. einer die bzw. den anderen aktiv und interessiert zu ihrer bzw. seiner Tätigkeit im Unternehmen befragt. Die oder der Fragende kommentiert keine der Aussagen, sondern fragt interessiert nach und hört zu.

Folgende Fragen eignen sich für diesen Dialog:

Was gefällt dir an deiner Tätigkeit? Was gefällt dir am meisten?
Was stört dich an deiner Tätigkeit? Was stört dich am meisten?
Bist du stolz darauf, für das Unternehmen (…) zu arbeiten? Wenn ja – worauf konkret?
Kannst du deine derzeitige Tätigkeit über längere Zeiträume oder bis zum Pensionsalter ausführen? Wenn nein, was müsste sich ändern? Wenn ja, was unterstützt dich dabei?

Gemeinsame Aktivitäten initiieren

Ermöglichen Sie hin und wieder gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit (z. B. eine sportliche oder kulturelle Aktivität mit anschließendem Abendessen). Vielleicht initiieren Sie jährlich eine Weihnachtsfeier oder bitten Ihren Betriebsrat darum. Auf diese Weise fördern Sie private Ressourcen und unterstützen so auch den Arbeitsprozess.
Achten Sie darauf, dass die Gestaltung der gemeinsamen Aktivitäten für Junge und Ältere gleichermaßen attraktiv ist.

Bewusste Informationsweitergabe

Wer in einem Team mit anderen zusammenarbeitet, der weiß, wie wichtig ein regelmäßiger Austausch von Informationen ist. In einer alternsgerechten Arbeitswelt achten Führungskräfte darauf, dass bei der Informationsweitergabe ältere und die jünger Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen vor Ort und im Homeoffice gleich gut informiert werden.

Übergänge gestalten
 

  • In jedem Arbeitsleben gibt es verschiedene Übergänge (Berufseinstieg, Karenz, Pensionsausstieg). Die Gleichzeitigkeit von zwei wesentlichen Übergangsphasen, nämlich durch den hohen Anteil von Beschäftigten in späten Berufsphasen (50–65 J.) und neue tlw. andere Bedürfnisse jüngerer Beschäftigter, ist eine neue Herausforderung für Führung.
  • Führungskräfte müssen daher regelmäßig Laufbahngespräche und Zukunftsgespräche zu führen, um  Übergänge gut begleiten zu können, z.B. um Wissenstransferprozesse zeitgerecht zu gestalten. Zu den schwierigsten Aufgaben für Führungskräfte gehört es, wenn die Einstiegsphase (Onboarding) z.B. pandemiebedingt auf Distanz (online) erfolgen muss. Hier ist wichtig, dass für die ersten Tage bzw. Wochen die Kontakte und Kommunikation zu verschiedenen Mitarbeiter*innen im Team sehr strukturiert geplant werden, weil diese nicht spontan stattfinden können. Die Vorstellung von neuen Mitarbeiter*innen im Online-Teammeeting gehört genauso dazu, wie dass, das technische Equipment bei Arbeitsbeginn nach Hause zugestellt wurde. Eine bestimmte Ansprechperson kann die /den neue Mitarbeiter*in bei diversen Fragen unterstützen. Regelmäßige Reflexionen seitens Führungskraft mit den neuen Kolleg*innen können ebenfalls sehr gut online stattfinden. Über allem steht, die Kommunikation untereinander aktiv zu fördern, damit sich Neue bald Teil des Teams fühlen können.